Diskriminierungsstudie mit alarmierenden Ergebnissen!
Im Beruf, im Umgang mit Behörden, in Bildungsinstitutionen oder im Wettbewerb um Arbeitsplätze oder Wohnungen – 41,9 Prozent der in Deutschland lebenden Zuwanderer und ihre Kinder haben diskriminierende Alltagserfahrungen gemacht und fühlen sich gegenüber deutschen Bürgern benachteiligt.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes und der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration haben die Ergebnisse ihrer umfangreichen Studie veröffentlicht. Sie haben 7060 Menschen mit Migrationshintergrund sowie weitere 2150 deutschstämmige Personen in Berlin, Rhein-Main, Rhein-Ruhr, Halle-Leipzig und Stuttgart zu ihren Diskriminierungserfahrungen in acht Lebensbereichen befragt. Während 24 Prozent der Deutschen sich im Alltag ausgrenzt fühlen, ist diese Zahl bei den Zuwanderern mit 42 Prozent fast doppelt so hoch.
Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich am meisten in öffentlichen Instituten wie Behörden diskriminiert. 22 Prozent berichten von schlechten Erfahrungen im Umgang mit Ämtern und Beamten.
Auf Platz zwei kommt der Arbeitsmarkt. 19 Prozent der Zuwanderer fühlen sich bei der Arbeitsplatzvergabe benachteiligt. 24,3 Prozent von den befragten Personen fühlt sich besonders in Bildungsinstitutionen ausgegrenzt.
Die Zahl der Personen, die von Diskriminierung am Arbeitsplatz berichten beträgt 40 % und 23,7 Prozent fühlen sich während der Ausbildung benachteiligt.
Christine Lüder von der Antidiskriminierungsstelle erklärt, dass die Zuwanderer die schlechtesten Erfahrungen in öffentlichen Ämtern und auf dem Arbeitsmarkt machen sei ein ernstes Warnsignal. Überraschend an der Studie ist der fehlende Ost-West-Unterschied. Die verbreitete Meinung, dass im Osten mehr Ausländerfeindlichkeit herrscht als im Westen konnte nicht bestätigt werden. Lüders rät, die Anträge zur Bekämpfung von Diskriminierung am Arbeitsplatz anonym zu stellen. Die Kommissionsvorsitzende Christine Langenfeld betont, dass die Zahl von Diskriminierungen gesenkt werden muss, damit man die Gesellschaft zusammenhalten kann.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.