“Die Uwes haben mich angerufen“
Beate Zschäpe, leidenschaftliche Anhängerin der NSU und Komplizin der Zwickauer Terroristen, hat behauptet, kurz vor ihrem Selbstmord mit Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos gesprochen zu haben. In Dokumenten, die SABAH vorliegen, hat sie Uwe Böhnhardts Mutter angerufen und ihr am Telefon gesagt: „Dein Sohn und Uwe Mundlos haben mich angerufen und informiert.“
Bis heute ist nicht geklärt, wie Beate Zschäpe am Tattag vom Selbstmord ihrer beiden Freunde erfahren hat. Uwe Böhnhardts Mutter hat in ihrer polizeilichen Aussage erklärt: “Zschäpe hat mich nach der Tat angerufen. Sie hat mir gesagt: “Die Uwes haben mich informiert“. Mehr weiß ich nicht.“ Bei der Hausdurchsuchung wurden 35 DVDs entdeckt, die versandfertig verpackt waren. Auf einem DVD, das der Presse zugeschickt wurde, fand man die Fingerabdrücke von Zschäpe. Ebenso auf Zeitungsartikeln über den Nagelbombenanschlag in der Keuptstraße sowie über den Mord an Habil Kılıç am 29. August 2001. Es wird davon ausgegangen, dass Zschäpe an der Planung der Morde beteiligt war. Außerdem glaubt man, dass sie die Presseberichte über die Taten des Trios ausgeschnitten und aufgehoben hat. Zschäpe soll zudem dafür zuständig gewesen sein, dass das Trio unentdeckt blieb. Sie war sozusagen das “Gehirn“ der Gruppe.
Der Rechtsanwalt von Beate Zschäpe, Wolfgang Heer, bestreitet ihre Mittäterschaft an der Mordserie. Gegenüber der NDR erklärte er: „Wir halten schon jetzt die Hypothese der Bundesanwaltschaft, Frau Zschäpe sei Mittäterin, für äußerst gewagt und gehen davon aus, dass diese Hypothese nicht bestätigt werden kann.“ Zschäpe wäre an keinem Tatort gewesen, nicht mal in der Nähe. Er empfehlt seiner Mandantin weiterhin Gebrauch von ihrem Recht zu Schweigen zu machen. Die Bundesanwaltschaft wirft der 37-jährigen NSU-Anhängerin vor, die Anführerin der Gruppe zu sein und alle Morde mitgetragen zu haben.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.