Die Forderung nach Visafreiheit!
Die Deutsch-Türkische Gemeinschaft e.V. hat gemeinsam mit der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag die Visabedingungen und die Visafreiheit für die Türken diskutiert.
Die Veranstaltung mit dem Titel “Visafreiheit für Türken – eine politische Notwendigkeit?” fand unter der Anleitung von Dr. h.c. Gerd Andres, Staatssekräter a.D. und Präsident der DTG, statt. An der Diskussionsrunde nahmen die ehemalige Bundestagsabgeordnete Rita Süssmuth, der Präsident der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe Johannes Kahrs, die Abgeordneten Serkan Tören, Roderich Kiesewetter und Kirsten Lühmann sowie Bahattin Kaya, der Vorstandmitglied der deutsch-türkischen Industrie- und Handelskammer ist (TD-IHK) und Hüseyin Yilmaz, Gründer und Vorsitzender des Vereins türkischer Unternehmer und Handwerker (TUH e.V.) teil.
Keine Zeit verlieren
Die Türkei ist ein starkes Land mit vielen Möglichkeiten, trotzdem legt das Land wert auf Deutschland betonte Rita Süssmuth. Deutschland muss diese Gelegenheit gut nutzen, so Süssmuth und: “Wir müssen aufhören die Türkei als das alte Anatolien zu sehen”. Die ehemalige Abgeordnete forderte, dass man keine Zeit verlieren darf, um die Beziehungen zu der Türkei auszubauen und türkische Geschäftsleute als gleichberechtigte Partner zu sehen. Dafür sei es notwendig die Visapflicht aufzuheben verteidigte Süssmuth ihren Standpunkt. Sie wies darauf hin, dass man seit 1963 mit der Türkei ein Partnerschaftsabkommen hat, aber die Türken immer noch ein Visum brauchen, um nach Deutschland einzureisen, während die Serben keines brauchen. Süssmuth sagte, dass Jugendliche, die aus der Türkei nach Deutschland kommen wollen um zu studieren das Gefühl bekommen nicht willkommen zu sein, wenn sie die geforderten Unterlagen sehen. Sie sagte, dass die Türkei auch im Vergleich zu Russland, Mittelasien und Arabischen Staaten eine große Bevölkerung hat und fügte hinzu, dass der Bundestag so schnell wie möglich Gesetzesentscheidungen in Bezug auf die Visapflicht treffen muss.
Zweierlei Mass
Roderich Kiesewetter erinnerte an die verpassten Gelegenheiten, sich der Türkei anzunähern und forderte die Aufhebung der Visapflicht. Auch Kirsten Lühmann sprach sich für baldige Visumverhandlungen aus, die auch für Deutschland von Vorteil sind, wie sie betonte. Bahattin Kaya betonte, dass man die Visapflicht für sie aufheben muss. Er sagte, dass er trotz der Gespräche die er geführt hat, die Visafreiheit in ferner Zukunft sieht. Hüseyin Yilmaz wies drauf hin, dass es nicht vertretbar ist, dass der Staat von den Ausländern erwartet, dass sie sich an die Gesetze halten, aber selbst die Gesetze missachtet. Genauso wie der Staat auf der einen Seite vom Mangel an ausgebildeten Fachkräften spricht und auf der anderen Seite versucht die Türken zu behindern, so Yilmaz.
Das Ansehen verbessern”
Johannes Kahrs sagte, dass er bei seinen Kontakten mit der Türkei immer wieder auf die Visapflicht angesprochen wird. Er sagte, dass die Visapflicht aufgehoben werden muss, um das Ansehen Deutschlands zu verbessern und damit die deutschen und türkischen Unternehmen so arbeiten können wie sie möchten.
Serkan Tören betonte, dass der Staat erleichternde Massnahmen bei den Visaanträgen eingeführt hat. Er wies daraufhin, dass die Visafreiheit Probleme bei der Einwanderungskontrolle verursachen kann.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.