Des Kaisers falsche Enkelin

Tülin Isfendiyaroğlu aus der Türkei hat mit einer spektakulären Behauptung für Aufregung gesorgt. Die 1961 geborene Frau sagt: “Ich bin eine Enkelin des deutschen Kaisers Wilhelm II“ – nach einer SABAH Recherche kam heraus, dass sie nur ein Märchen erzählt. Angeblich hat  Kaiser Wilhelm bei seiner dritten Türkeireise Ahmet Sürreya Emin, den Erfinder des Feldgeschützes mit Seriengeschoss, kennengelernt. Der schickte seinen Sohn zum studieren nach Deutschland. Der Sohn wohnte natürlich bei Wilhelm II. Dort soll er die Enkelin des Kaisers, Prinzessin Charlotte Wilhelmine Johanna Möbius, kennen und lieben gelernt haben. Die beiden heirateten, bekamen einen Sohn, den Vater Tülin Isfendiyaroğlus, und verstarben 1963 kurz nacheinander. Somit ist die Frau nicht nur ein direkter Nachkomme des deutschen Kaisers, sondern auch seine rechtmäßige Erbin, also fordert sie ihren Anteil von dem 700 Millionen Euro Nachlass.

Doch der Stammbaum des Kaisers kann ohne Weiteres im Internet aufgerufen und eingesehen werden. Dort findet man keine Enkelin mit dem Namen Charlotte Wilhelmine Johanna Möbius. Ein deutscher Historiker erklärt, dass die Geschichte Tülin Isfendiyaroğlus “eine psychopathische Behauptung ist“ und dass wöchentlich irgendwelche Leute auftauchen, die sagen, sie wären mit dem Kaiser verwandt. Zwar ist es bekannt, dass der Kaiser einen intensiven Kontakt mit dem osmanischen Reich pflegte, dazu fanden auch viele Ausstellungen statt, aber diese Geschichte ist nur erfunden, so der Historiker. Nach SABAH Informationen können solche Behauptungen juristisch geahndet werden. Die Familie des Kaisers hat einen Anwalt beauftragt, der gegen mutmaßliche Erbschleicher angehen soll.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *