Davutoglu: Wir Türen sind für alle Syrer offen!

Der türkische Außenminister Davutoglu sagte, dass die Türkei als Nachbar moralische Verantwortung trägt und „wir öffnen unsere Türen für alle Syrer, die vor der Gewalt des Regimes fliehen und zu uns kommen möchten!“.

Russland und China haben ein Veto gegen die Syrien-Resolution vor dem UN-Sicherheitsrat eingelegt und haben weltweit für Empörung und Enttäuschung gesorgt.

Auf der 48. Sicherheitskonferenz in München haben Vertreter der arabischen Welt die Entscheidung dieser beiden Länder auf das schärfste kritisiert und als ein „Veto gegen die Menschlichkeit“ verurteilt. Ein Teilnehmer aus Katar nannte das Veto eine „Lizenz zum Töten“ für die syrischen Machthaber. Die jemenitische Friedensnobelpreisträgerin Tawakkul Karman betonte, dass die beiden Länder so das „kriminelle Regime“ Assads unterstützen. Russland begründete seine Entscheidung mit der Souveränität Syriens und stiess damit auf Unverständnis. Es kam die Frage auf, ob man von der Souveränität eines Regimes sprechen kann, dass sein Volk tötet.

Besonders hart ging der türkische Außenminister mit der Haltung Russlands und Chinas vor Gericht. In seiner Rede auf einer Nahost Podiumsdiskussion sagte er: „Die Türkei hat für Syrien alles gemacht, was in ihrer Macht stand“ und ging auf die geplante Reise des russischen Außenministers Sergey Lavrov gemeinsam dem Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes (SVR) Mikhail Fradkov nach Damaskus ein: „Das erkennen wir an, allerdings hätten sie schon früher hinreisen müssen.“

Davutoglu sagte, er und der Ministerpräsident Erdogan hätten Damaskus immer wieder gewarnt und „Bei meinem letzten Besuch habe ich sieben Stunden mit Assad geredet. Wir haben immer die Vorschläge der arabischen Liga unterstützt. Um eine Lösung zu finden, haben wir alle bilateralen und regionalen Initiativen ergriffen. Wir haben erwartet, dass gestern auf der Sicherheitskonferenz eine Alternative gefunden wird. Leider wurde wegen des russischen und chinesischen Vetos diese Entscheidung nicht getroffen. Ab jetzt müssen wir diskutieren, wann ein Veto eingelegt werden darf“.

Die Türkei trägt gegenüber seinen Nachbarn eine moralische Verantwortung, sagte Davutoglu und fuhr fort: „In sieben Monaten sind 12.000 syrische Flüchtlinge in die Türkei gekommen. Wir wissen nicht wie viele noch kommen werden. Wir haben diese moralische Verantwortung übernommen. Wir haben niemanden um Hilfe gebeten und ich verkünde hier: Wenn alle Syrer kommen wollen, werden wir ihnen die Türen unserer Häuser öffnen. Wenn sie vor Gewalt flüchten, werden sie in der Türkei in Sicherheit sein“.

Der Außenminister forderte, dass alle genauso die Stimmen gegen Syrien erheben müssen wie die Türkei: „Wir müssen eine starke Message geben. Der kalte Krieg ist in Osteuropa vorbei, wurde in unserer Region aber noch 20 Jahre weiter geführt. Weil die arabisch-israelischen Probleme nicht gelöst sind. Wir wollen, dass der kalte Krieg in der Region beendet wird“. Auf die Frage nach dem Iran sagte Davutoglu, dass man Sicherheit und politischen Willen braucht, um die Probleme zu bewältigen und: „Ein militärischer Schlag wäre für die Region katastrophal!“.

Nach dem Vetonachricht aus New York wurden in Homs 345 Menschen getötet, daraufhin wurden im türkischen Hatay die Camps im Hinblick auf eine mögliche Flüchtlingswelle überprüft. Es wurde mitgeteilt, dass Davutoglu den Ministerpräsidenten Erdogan und Präsident Gül über die Entwicklungen informiert hat.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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