Aus Opfern werden Täter!

In der Lutherkirche in Wiesbaden fand eine Podiumsdiskussion mit dem Thema “Jugendliche als Opfer und Täter von Gewalt“ statt. Die öffentliche Veranstaltung wurde gemeinsam von der Gesellschaft Bürger und Polizei mit dem evangelischen Pfarramt, dem Polizeipräsidium, dem kommunalen Präventionsrat und dem Netzwerk gegen Gewalt organisiert.

In der Diskussionsrunde saßen neben Ex- Bischöfin Dr. Margot Käßmann, Prof. Dr. Rudolph Egg, Leiter der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden, Hadmud Birgid Jung-Silbereis, die Leiterin der Justizvollzugsanstalt in Wiesbaden, die Pädagogin Yasemin Bulut und die Oberkommissarin Petra Bopp. Die Redner unterstrichen gemeinsam, dass oftmals Jugendliche zu Gewalttätern werden, die als Kinder Opfer von Gewalt wurden.

Robert Schäfer, Leiter des Polizeipräsidiums in Wiesbaden, sagte zu SABAH: „Jugendliche die als Kinder Gewalt ausgesetzt waren, wenden oftmals als Erwachsene auch Gewalt an. Man muss sie von Gewalt fernhalten, Familien dürfen nicht vor den Kindern streiten und ihnen ein schlechtes Vorbild sein.“ Bei der Erziehung müssen Eltern nicht zu Gewalt greifen, um ihre Kinder zu bestrafen. Es ist wirkungsvoller ihnen ihre Lieblingssachen wegzunehmen oder das Taschengeld zu streichen, so Schäfer und: „Sie werden sehen, damit erreichen sie mehr als mit Gewalt. Familien müssen auch vorsichtig mit Alkohol sein. Nach einer Untersuchung haben wir festgestellt, dass 60 % der Jugendliche, die eine Straftat begehen, unter Alkoholeinfluss stehen.“

Die Pädagogin Yasemin Bulut erklärt: „Um Gewalt zu verhindern, sollte man sich den Kindern mit Liebe nähern. Jugendliche die fühlen, dass man ihnen vertraut, denken nach bevor sie eine Straftat begehen. Sie verzichten sogar darauf.“

Prof. Dr. Käßmann fordert die Aufklärung der Familien und mehr Beratungsstellen dafür. Alkohol, falsche Freunde, Familienstreitereien und seelische Unruhe sind weitere Gründe, die aus jungen Menschen junge Straftäter machen.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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