Auf Befehl des Premiers
Die Türkei leugnet Gespräche mit der kurdischen PKK stets. US-Depeschen zeigen: Erdogan ließ verhandeln und erwog Straffreiheit
Am Montag wiederholte der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu in Straßburg einmal mehr eine Standardphrase der türkischen Politik gegenüber der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK): “Es kann keinen Dialog mit Terroristen geben.”
Es kommt aber offenbar darauf an, wie man “Dialog” definiert. Denn aus geheimen Dokumenten, die der “Welt” vorliegen, geht hervor, dass die Führung in Ankara hinter den Kulissen durchaus mit den militanten Kurden sprach. Das belegt eine bisher unveröffentlichte Depesche der US-Botschaft in Bagdad vom 13. März 2008. Darin wird berichtet, dass “TNIO chief Taner”, also der damalige Chef des türkischen Geheimdienstes MIT, Emre Taner, von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan persönlich entsandt wurde, um mit der PKK zu sprechen. Hintergrund war der Besuch des irakischen Staatspräsidenten und Kurdenführers Dschalal Talabani kurz zuvor in Ankara. Die damals als “historisch” gefeierte Visite wurde, so geht aus einer Reihe von Depeschen hervor, monatelang vorbereitet; das Vorhaben geriet in Schwierigkeiten, als die türkische Armee im Dezember 2007 eine Offensive gegen die PKK startete und Talabani erklärte, er könne nicht in die Türkei reisen, während türkische Einheiten offensive Aktionen auf irakisch-kurdischem Gebiet durchführten.
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