Abschiebung führt in den Selbstmord!
Am 8. April 2009 nahm Ismet Koç den Chef des Jugendamtes in Rastatt als Geisel und wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Haftentlassung entschied ein Gericht am 12. Juli 2013 über die Abschiebung des Mannes. Er bekam zwei Wochen Zeit gegen das Urteil Widerspruch einzulegen. Daraufhin versuchte Koç sich mit einer Tablettenüberdosis das Leben zu nehmen. Nachdem er eine große Menge Medikamente eingenommen hatte, rief er den Vorsitzenden des Umut Yıldız Vereines, Kamil Altay, um sich von ihm zu verabschieden.
Altay informierte das türkische Konsulat, die die Ambulanz alarmierte und dem Mann so das Leben rettete. Ismail Koç: „Nach einem Herzinfarkt, den ich im Gefängnis erlitt, nehme ich täglich zehn Tabletten. An diesem Tag habe ich mich sehr hilflos gefühlt und jede Menge Tabletten eingenommen. Danach habe ich Kamil Altay angerufen, der immer versucht hat mich zu unterstützen. Als ich zu mir kam war ich gefesselt. Ich kann mich an nichts mehr erinnern.“
In der Türkei gibt es niemanden, der sich um ihn kümmern kann, betont Koç und erklärt, dass er nach der Scheidung von seiner Frau, die auch das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder bekam, depressiv wurde. Er habe die Moscheenvereine um Hilfe gebeten, so Koç und: „Leider habe ich keine Unterstützung bekommen. Ich habe mich auch an die Kirche gewandt. Sie möchten ein Attest über meinen Gesundheitszustand haben. Wenn die Ärzte mir bescheinigen, dass ich aufgrund meiner Gesundheit nicht in die Türkei darf, kann ich in der Kirche bleiben. Als Muslim macht mich das sehr traurig.“
Nach der Scheidung von seiner tschetschenischen Frau hat ein Gericht das Sorgerecht für die beiden Töchter der Mutter übertragen. Bewaffnet mit einem Messer hat Koç daraufhin den Chef des Jugendamtes als Geisel genommen, weil er überzeugt war, dass das Amt ihm seine Töchter wegnimmt. Er war zum Jugendamt gekommen, um zu erfahren wo seine Kinder sind und hatte das Gefühl, dass sich die Mitarbeiter des Amtes über ihn lustig machen.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.